Benediktinerstift Göttweig

Am der Stadt Krems gegenüberliegenden Donauufer liegt auf dem Göttweiger Berg in 429 m Seehöhe das Benediktinerstift Göttweig.

Am 19. August 2017 habe ich einen Ausflug mit Freunden in die Wachau gemacht. Ich kannte das Stift Göttweig schon von früheren Besuchen, war aber auch dieses Mal vom Ort und den gezeigten Kunstschätzen beeindruckt. Wir nahmen auch an einer sehr interessanten Führung teil, bei der wir sehr viel Informationen über die Geschichte und die Gegenwart vom Stift erfuhren.

Meiner Meinung nach ist es auf alle Fälle wert, sich dieses barocke Baudenkmal im Rahmen eines Ausfluges näher anzusehen.


GESCHICHTE

Das Stift Göttweig wurde im Jahre 1083 vom Passauer Bischof Altmann gegründet. Da sich der Bischof im Investiturstreit zwischen dem Papst und dem Kaiser auf die Seite des Papstes stellte, musste er Passau verlassen und wirkte fortan hauptsächlich im Gebiet der Markgrafschaft Österreich, wo er 1091 in Zeiselmauer starb und im Stift Göttweig beerdigt wurde.
Im 15. und 16. Jahrhundert kam es zu einem wirtschaftlichen und personellen Niedergang des Stiftes, welcher durch die Türkengefahr und die Reformation noch verstärkt wurde.
Nach einem Brand im Jahr 1718 wurde unter Abt Gottfried Bessel (1714 – 1749) mit einem Neubau des Stiftes nach den Plänen von Johann Lucas Hildebrandt begonnen. Diese Pläne konnten dann aus Geldmangel nur zu zwei Dritteln umgesetzt werden.

Stift Göttweig – so hätte es fertig aussehen sollen

1939 wurde das Stift enteignet und später als nationalpolitische Erziehungsanstalt genutzt und 1945 mehrere Wochen als Quartier für sowjetische Soldaten, ehe die vertriebenen Patres zurückkehren konnten.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Stift sukzessive renoviert und im Jahre 2000 als Teil der Kulturlandschaft Wachau in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

BESICHTIGUNG

Der große Innenhof und die Stiftskirche sind frei zugänglich.
Der größte Teil der Kirche sind romanischen und gotischen Ursprungs mit barocker Innengestaltung mit Decken- und Wandschmuck in hellblauer und rosa Farbe.

KAISERTRAKT

Öffnungszeiten:
von 21. März bis 1. November, täglich von 10 bis 18 Uhr, letzter Einlass um 17 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 8 Euro / Senioren: 7,50 Euro / Ermäßigte: 4,50 Euro // NÖ-Card: 1 x gratis // Aufpreis Führung: 2,50 Euro
Der Eintrittspreis ist für einen ganzen Tag; d. h. man kann sich nach der Führung nochmal alles genau anschauen!

Empfehlenswert ist auch der Besuch des Museums im Kaisertrakt.
Beeindruckend ist die Kaiserstiege mit einem Deckengemälde von Paul Troger aus dem Jahr 1739 in dessen Zentrum Kaiser Karl VI. als Helios-Apoll zu sehen ist. Die Statuen der 4 Jahreszeiten stammen von Johann Schmidt (dem Vater des Barockmalers Kremser Schmidt).

Kaiserstiege mit Deckengemälde von Paul Troger

Der Altmann-Saal wird von Gemälden an den Wänden geschmückt und dem Deckenfresko der Hochzeit zu Kana.

Altmannsaal – Hochzeit zu Kana

Die Zimmer im Kaisertrakt sind mit bemerkenswerten Tapetenmalereien gestaltet. Sehenswert ist auch das Goblinzimmer. Die Wandteppiche wurden aus dem Nachlass vom Prinz Eugen erworben.

Kaisertrakt – Goblinzimmer

Weiters sind im Stift auch noch Werke des Barockmalers Martin Johann Schmidt (genannt Kremser Schmidt) zu sehen.

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