Lange Nacht der Museen

Am 7. Oktober 2017 fand in Österreich bereits zum 18. Mal die „Lange Nacht der Museen“ statt. An diesem Tag waren im ganzen Land 670 Museen, Galerien und Kultureinrichtungen bis in die Nacht hinein geöffnet. Mit einem einzigen Ticket konnten dann alle teilnehmenden Einrichtungen und Spezialprogramme einer Region besucht werden. Ich habe in diesem Jahr zwei Stationen der Region Weinviertel besucht: das Museum Ketzelsdorfer Milchkammer und die Burgruine Falkenstein.

MUSEUM KETZELSDORFER MILCHKAMMER

In der Nähe von Poysdorf gibt es in dem kleinen Ort Ketzelsdorf Österreichs erstes und einziges Milchmuseum. In dieser Region, die für seinen Weinbau bekannt ist, gibt es schon lange keine Milchproduktion mehr. Im Laufe des 20. Jahrhunderts setzte auch im Bereich der Landwirtschaft eine Spezialisierung ein. Es verschwanden die kleinen bäuerlichen Betriebe mit ihrer Mischwirtschaft. Im Weinviertel dominiert heute die Felderbewirtschaftung und der Weinbau. In früheren Zeiten gab es jedoch in vielen Gegenden auch Milchproduktion. Im Zentrum vieler Orte gibt es heute noch ein kleines verfallendes Gebäude mit der Aufschrift: „Milchgenossenschaft“, „Milchkammer“ oder „Milchkasino“. Hier wurde die Milch von den einzelnen Bauernhöfen geprüft, gesammelt und für den weiteren Transport in eine Molkerei vorbereitet. In Ketzelsdorf hat man dieses Gebäude im Jahr 2004 renoviert, Gegenstände rund um die Milchproduktion gesammelt und ein Museum damit gestaltet. Es gibt viele originale Geräte und Instrumente zu bestaunen. Protokolle, Abrechnungslisten, und Fotos vervollständigen die Sammlung. Ein Film informiert über die Milchproduktion von einst und jetzt.

Ketzelsdorfer Milchkammer

BURGRUINE FALKENSTEIN

Die Burg Falkenstein wurde Mitte des 11. Jahrhundert als Grenzfestung gegen Norden errichtet. Sie diente als Schutz vor Übergriffen aus Böhmen und Ungarn. 1645 wurde die Burg von den Schweden erobert. Der Verfall setzte dann Ende des 17. Jahrhunderts ein.

Burgruine Falkenstein – Innenhof

Heute kann die Anlage besichtigt werden. In den alten Gewölben kann man einiges Interessante über die Geschichte der Burg und die Region erfahren. Ein Raum ist auch der Täuferbewegung gewidmet. In der Reformationszeit wurden 150 Täufer in der Burg eingekerkert, 1540 zu einer Galerenstrafe verurteilt und in einem Todesmarsch nach Triest geführt.
An diesem Abend konnte man die Burg im Kerzen- und Fackelschein genießen, sich im Hof mit Speisen und Getränken stärken und um 22 Uhr eine romantische Feuershow mit „Moonfyre“ bewundern.

Feuershow – Moonfyre

 

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