In Niederösterreich gibt es alle zwei Jahre eine Landesausstellung in einem anderen Landesviertel. Im Jahr 2017 findet vom 1. April bis zum 12. November im Schloss Pöggstall im südlichen Waldviertel die Ausstellung „Alles was Recht ist“ statt. Sie behandelt die historische Entwicklung der gesellschaftlichen Spielregeln, die Geschichte der Rechtssprechung, das Thema Unrecht und Folter und widmet sich auch den Menschen- und Bürgerrechten. Die Ausstellung ist in 5 Abschnitte unterteilt:

Abschnitt 1: Gleiches Recht für alle

Hier geht es um die historische Entwicklung der Rechtsordnung, der Gesetzbücher und die Welt des Gerichtes.

Abschnitt 2: Vergelten oder Versöhnen?

Dieser Bereich beschäftigt sich mit dem Thema Strafe, den Formen der Strafe und den Veränderungen im Laufe der Geschichte: Körperstrafe oder Wegsperren

Abschnitt 3: Am Unrecht teilhaben

Das Unrecht im Nationalsozialismus wird in diesem Teil der Ausstellung behandelt. Es geht hier auch um den persönlichen Handlungsspielraum des Einzelnen in diesem System und um die juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung dieser Zeit bis heute.

Abschnitt 4: Wider die Würde des Menschen

Dieser Bereich widmet sich dem Thema Folter.

Abschnitt 5: Wir haben Recht

Den Abschluss der Ausstellung bildet ein Blick auf die Menschen- und Grundrechte.

Die niederösterreichische Landesausstellung „Alles was Recht ist“ bietet durchaus einen guten Einblick in unser Rechtssystem, in deren Entwicklung und behandelt auch einige wichtige damit verbundene Fragen.

Ich hatte beim Besuch der Ausstellung den Eindruck, dass das Thema möglicherweise nicht ganz so viele Besucher anlockt, wie das vielleicht bei früheren Landesausstellungen der Fall war. Die Ausstellung ist durch ihre Kompaktheit und durch die Konzentration auf einen Standort auch durchaus an einem Tag zu bewältigen. Ich denke, dass Landesausstellungen auch wichtig sind, um Themen vorzustellen und Interesse dafür zu wecken und nicht ausschließlich auf Größe und Besucherrekorde zu setzen.

Die Renovierung des Schlosses und Investitionen in den Tourismus bringen dem südlichen Waldviertel sicherlich auch wertvollen Nutzen in den kommenden Jahren.